Gemeinde Friedenweiler

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Klosterweiher & Sprungschanze

Klosterweiher

 

Der Klosterweiher wurde 1613 von einem Knecht des Zisterzienserklosters angelegt.

Pfarrer Löffler schrieb in seiner Chronik: „Der Knecht namens Lamprecht hat sich erboten, die Matten hinter der Schmitten auszugraben und einen Damm damit aufzuführen. Diese Matten war vor alter Zeit ebenfalls ein Weiher, weswegen Sie noch Weihermatte hieß.“

Am 10. April 1614 brach der Damm nach starkem Schneefall sowie Regen und richtete an Häusern in Rötenbach großen Schaden an, den das Kloster begleichen musste.

Mit dem Wasser des Weihers sollte ein ganzjähriger gesicherter Mühlenbetrieb gewährleistet werden. Auch wurden hier Fische, vor allem für die Fastenzeit, gezüchtet. Am 16. September 1616 wurde der Weiher erstmals befischt.  

Im Zuge der Säkularisation gingen 1802 das Kloster und der Weiher an das Haus Fürstenberg.

Östlich des Klosterweihers am Talweg steht ein orthodoxes Holzkreuz und eine Inschrift erinnert: „Hier wurden 120 russische Soldaten begraben, welche in den Kriegen von 1813 / 14 in dem hiesigen, in ein Militärspital umgewandelten Kloster an Typhus gestorben sind.“

Von 1840 bis 1920, als in Friedenweiler Bier gebraut wurde, diente der Weiher zur Eisgewinnung für die Bierkühlung.

Der Hotelier Karl Baer pachtete um 1922 den Weiher als Fischgewässer und richtete eine Badeanstalt ein für die Gäste des Hotels. Er ließ eine Umkleidekabine erbauen und kaufte zwei Holzruderboote. Bürgermeister Alexander Peghini und Pfarrer Bernhard Kromer seien den Überlieferungen zufolge darüber nicht erbaut gewesen. Die Hotelbesitzerin Pia Fuggenthaler berichtet, dass der Bürgermeister am Einweihungstag auf seiner angrenzenden Wiese Mist ausgefahren und Pfarrer Kromer von der Kanzel aus gegen das Bad gewettert habe. 1922 galt das Baden von Männern und Frauen noch als unschicklich. Sonnenbaden war nicht erlaubt. Dafür gab es oberhalb des Ortes ein mit Hecken und Bretterzaun eingefriedetes Gelände mit Kaltwasserdusche, das auch heute noch „Sonnenbad“ heißt.

Mit fortschreitendem Tourismus wurde der Weiher im Sommer zum Baden und Bootfahren sowie im Winter zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen genutzt.

Am 31.7.1957 kaufte die Gemeinde den Klostersee und das westlich angrenzende Gelände vom Fürstlichen Haus für touristische und landwirtschaftliche Zwecke. 1972 wurde das neu erbaute Schwimmbad mit beheiztem Becken, Terrassencafé und Sanitärgebäude eröffnet. Ab 2005 begann die Ertüchtigung des Bades für die Zukunft mit einer Solarheizung. Es folgten die Erneuerung der Wassertechnik und der Kauf einer Beckenabdeckung (2016). Mit einer umfangreichen Sanierung der WC-Anlagen sowie der Umkleideräume und des Schwimmbeckens (2022-2023) wird das Bad für viele Jahre wieder auf dem Stand der Technik sein.

Chronik Friedenweiler, Chronik Familie Baer, Unterlagen Gemeinde Friedenweiler

 

 

Sprungschanze

 

Der 1924 gegründete Skiclub Friedenweiler-Rudenberg (heute Sportverein Friedenweiler-Rudenberg) schuf zwei Skisprungschanzen im Ort. Als besten Platz hatte man eine Stelle am Weiherschächle ausgewählt. Das Haus Fürstenberg erlaubte im April 1927 den Bau der „Karl-Egon-Schanze“ auf ihrem Gelände. Für die Einheimischen war es „d´ Hessle“. Vermutlich kommt der Name daher, dass es hier viele Haselnüsse gab. Als Anlauf diente ein acht Meter hoher Anlaufturm oberhalb der Kleineisenbachstraße. Von dort ging es mit Schwung über den Schanzentisch, der am oberen Rand der Straße lag, um im Flug über diese hinunter auf den Abhang in die Weihermatte zu springen. Der Auslauf wurde am gegenüberliegenden Hang abgebremst. Die größte Weite mit 33,5 m erreicht am Eröffnungsspringen am 6. Januar 1929 Hans Klaiber. Die Schanze hatte bis zum Bau des Freibades 1973 Bestand. Ein neuer Weiherrundweg zerschnitt nun den Auslauf. So wurde 1976 oberhalb des Steinbruchs im Klosterwald die Fürst-Joachim-Schanze erbaut. In den 80er Jahren fanden dort Nachwuchswettkämpfe statt. Ende der 80er Jahre ließ das Interesse am Skispringen nach und so wurde auch diese Schanze aufgegeben und später abgebaut.

Chronik des Sportvereins Friedenweiler-Rudenberg

 

 

Bildquellen der Tafeln

Weiher / Skilift:

4 Skifahrer mit Sprungturm um 1950: Fred Heizmann

Schwimmbad um 1922: Chr. Franz Titisee

Klosterweiher mit Bad um 1960: Josef Straub Reiseandenken

Klosterweiher mit Verlandung um 1930: Postkarte Tourist

Klosterweiher mit Schirmfrau: Pia Fuggenthaler

Sprungschanze Hessle: Chronik Sportverein Friedenweiler-Rudenberg

 

 

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