Gemeinde Friedenweiler

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Klostergebäude & Klosterkirche

Klostergebäude

Einer Legende nach sei das Pferd von Abt Wernher aus St. Georgen am Hang des Kalvarienberges gestrauchelt. Er überlebte den Sturz. Aus Dankbarkeit habe er den Ort erworben und ein Kloster errichten lassen.

Eine zweite Legende erzählt, dass ein Grafensohn sich auf der Jagd verirrte und zu einem Marienbild kam. Dort lagerten seine Jagdhunde und gejagtes Wild friedlich. Graf Johannes, der Vater, ließ aus Dankbarkeit an dieser Stelle eine Kapelle für das Marienbild erstellen.

Eine Urkunde vom 26. November 1123 belegt den Geländetausch zwischen den Äbten des Klosters St. Georgen und des Klosters Reichenau. Papst Innozenz III. bestätigt dem Kloster St. Georgen in einer Urkunde 1138 das Kloster der Benediktinerinnen in Friedenweiler und stellt es unter päpstlichen Schutz.

Bis 1561 erfolgten die Rodung der Wälder und eine erfolgreiche Siedlungstätigkeit im südöstlichen Schwarzwald durch die Benediktinerinnen des Klosters Friedenweiler. In den Umbruchzeiten der Reformation wurde das Kloster um 1561 aufgegeben und das Klostergut unter fürstenbergische Verwaltung gestellt. Von 1570 bis zur Säkularisation 1802 blühte das Klosterleben erneut auf. Drei Klosterbrände 1452, 1499 und 1725 zerstörten die Anlage ganz oder zumindest teilweise.

Der berühmte Baumeister des Rokokos, Peter Thumb, wurde unmittelbar nach dem letzten Brand mit dem Wiederaufbau des Klosters beauftragt. Zisterzienserinnen führten bis zur Säkularisation 1802 Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten durch.

Während der Napoleonischen Befreiungskriege war von 1813 bis 1815 ein Lazarett im Klostergebäude eingerichtet. Die an Typhus verstorbenen Soldaten wurden am Ortsrand bestattet. Das Russenkreuz am Klostersee erinnert daran. Im 1. und 2. Weltkrieg diente das Klostergebäude als Reservelazarett.

Mit der Säkularisation wurde die Klosterkirche Pfarrkirche und das Klostergebäude ging an das Haus Fürstenberg. Es diente als Fürstenbergisches Jagdschloss, war Sitz eines Fürstenbergischen Forstamtes und von 1840 bis 1920 auch Standort der FF-Schlossbrauerei Friedenweiler.

Nach dem 1. Weltkrieg wurden Kinder aus dem Ruhrgebiet zur Erholung im einstigen Klostergebäude untergebracht. Dies führte 1927 zum Kauf durch den Caritasverband, der dort bis 1983 die Kinderheilstätte Schloss Friedenweiler unterhielt. Nach einer Zeit des Leerstands eröffnete 1988 die Deutsche Seniorenförderung und Krankenhilfe e.V. (DSK) ein Alten- und Pflegeheim mit Pflegeschule. 2004 erfolgte die Umfirmierung in die Seniorenresidenz Pro Seniore Schloss Friedenweiler, Besitzer ist der VICTOR’S Konzern.

 

Chronik Friedenweiler und Informationen der Seniorenresidenz Pro Seniore

 

 

Klosterkirche

Eine Urkunde vom 26. November 1123 belegt den Geländetausch zwischen den Äbten des Klosters St. Georgen und des Klosters Reichenau. Papst Innozenz III. bestätigt dem Kloster St. Georgen in einer Urkunde 1138 das Kloster der Benediktinerinnen in Friedenweiler und stellt es unter päpstlichen Schutz.

Der berühmte Baumeister des Rokokos, Peter Thumb, wurde unmittelbar nach dem letzten Brand 1725 mit dem Wiederaufbau des Klosters beauftragt. Die Klosterkirche wurde mit leichten Veränderungen größtenteils auf den noch vorhandenen Mauern aus der Zeit nach 1499 rekonstruiert. An der Nordseite sind die alte Steinstruktur sowie die Neuaufmauerung und die Umrisse früherer Fenster gut zu erkennen. Eine Sanierung in den 1960er Jahren legte am hochgotischen Chor an der Ostseite ein vermauertes Spitzbogenfenster frei.

Der Dachreiter beherbergt drei Glocken: die Älteste von 1726, gegossen ein Jahr nach dem letzten Brand; daneben eine Glocke von 1756 und eine von 1950.

Die Ausgestaltung des Kirchenraumes geht weitgehend auf die Zeit der Zisterzienserinnen (1570 – 1802) zurück. Der Hochalter wurde um 1720 von den Villinger Schnitzern Vater und Sohn Schupp gefertigt. Die beiden Bilder für den Hochaltar wurden von Georg Samuel Schilling gefertigt. Je ein Seitenaltar erinnert im Chor mit großen Bildern an die Ordensgründer, den Hl. Benedikt von Nursia und den Hl. Bernhard von Clairvaux. Daneben stehen im Querschiff der Kreuzaltar und der Ursulaaltar. Prächtige Reliquien sind in die Altäre eingearbeitet. Schmückende Bilder und Skulpturen an den Kirchenwänden stammen von namhaften Künstlern aus dem süddeutschen Raum. Die 14 Kreuzwegstationen wurden von Nikolaus Ganter (Maler und Bierwirt) und seinem Sohn Karl Rudolf Ganter aus Friedenweiler 1881/82 geschaffen.

Mit der Säkularisation wurde die Klosterkirche Pfarrkirche und das Klostergebäude ging an das Haus Fürstenberg.

Jede Generation hat sich um den Erhalt und die Ausgestaltung der Kirche gekümmert. Um 1900 wurde der Innenraum restauriert und alle Kirchenfenster mit Glasbildern ausgestattet, gespendet von Gemeindemitgliedern. Eine weitere Renovation erfolgte um 1960. Eine Kostbarkeit ist die Orgel der Firma Schwarz aus Überlingen von 1892. Die Beurteilung des Orgelsachverständigen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg, Bernd Sulzmann, lautet: „Diese Orgel ist in allen Teilen ein Kulturdenkmal von hohem Rang. Sie zählt zu den schönsten romantischen Instrumenten Südbadens.“ Sowohl der Kauf wie auch die Restauration 2010 wurden ausschließlich durch Hauskollekten und Spendenaktionen finanziert.

Die historischen Elemente Klosterkirche, Klostergebäude, Pfarrhaus, Klosterwirtschaft und heute ausgesiedelter Meierhof, sowie der ehemalige Friedhof nördlich des Kirchenschiffs und der große Klosterweiher (heute Badesee), belegen den Ursprung des Ortes als Klostersiedlung und prägen noch heute das Ortsbild von Friedenweiler.

Chronik Friedenweiler, Kirchenführer St. Johannes Prof. Dr. Otto Mühleisen

 

 

Bildquellen der Tafeln

Kirche / Kloster:

Friedenweiler 1895: Pia Fuggenthaler

Kirche innen alt: Josef Straub Reiseandenken

Prozession: Johannes Willmann                          

Glockenweihe: Johannes Willmann

Kinder beim Spielen: Kettling und Krüger Schalksmühle

Kloster – Kartenausschnitt: F.F. Archiv Donaueschingen

Klosteransicht Schnee: Josef Straub Reiseandenken

Onkel Doktor Kinder beim Sonnen: Kettling und Krüger Schalksmühle

 

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