Gemeinde Friedenweiler

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Kurhaus & Weberhaus

Kurhaus - Klinik

1725 brannte das Kloster mit Nebengebäuden und der Klosterwirtschaft ab. Der Neubau der Klosterwirtschaft verzögerte sich bis 1787. Der Hofmeister des Klosters, Fidel Ketterer, erhielt für seine Dienste eine lebenslange Pacht, die auch nach der Säkularisation, als der Besitz an das Haus Fürstenberg ging, Bestand hatte. 1811 erwarb der Schwiegersohn Ketterers, Laurentius Bär, das Gasthaus; er war mit Johanna Ketterer verheiratet. Laurentius Bär starb 1814 und sein damals dreijähriger Sohn Fidelis wurde von der verwitweten Mutter großgezogen. Als Erwachsener übernahm er aber nicht gleich die Gastwirtschaft, sondern lernte das Uhrmacherhandwerk, wanderte nach Schottland aus und gründete dort eine Firma. Er heiratete Margarete McDonald und hatte mit ihr vier Kinder. Fidelis kehrte nach dem Tod seiner Frau 1853 nach Friedenweiler zurück, übernahm von seiner Mutter die Gastwirtschaft und heiratete Anna Ganter. Von den fünf Kindern aus dieser Ehe übernahm Karl das Erbe der Gastwirtschaft. Karl Baer und später sein Sohn Carl renovierten, modernisierten und vergrößerten den Betrieb beträchtlich und machten ihn so zum landesweit und international bekannten „Baers Hotel und Kurhaus“. Carl Baer hatte 1919 Maria Rosa Faller geheiratet. Von deren vier Kindern übernahm Pia mit Ihrem Mann Walter Fuggenthaler den Hotelbetrieb.

In den Zeiten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges wurde das Hotel als Reservelazarett beschlagnahmt. Schon kurz nach dem Luftangriff auf Freiburg im November 1944 wurde in dem Tannenheim genannten Flügel eine Kinderklinik, im Haupthaus eine Hautklinik und in dem Schillingsruh genannten Nebengebäude eine Ambulanz eingerichtet. In der Zeit der französischen Besatzung ab 1945diente der Hotelkomplex als Lazarett und von 1947 an war ein französisches Universitätssanatorium darin untergebracht. Nach gründlichen Umbauarbeiten konnte der Hotelbetrieb etwa von 1950 an wieder aufgenommen werden. Bis zur Schließung im Jahr 1986 war Baers Hotel und Kurhaus mit eines der führenden Hotels im Hochschwarzwald. Nach Zeiten des Leerstands eröffnete 1988 in den Gebäuden eine Modellklinik zur biologischen Behandlung von Krebs. Seit 2011 ist in den Räumen des ehemaligen Hotels von eine Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik untergebracht.

 

Chronik der Familie Baer

Liane Schilling, Badische Zeitung Mo, 27. April 2020 Friedenweiler

 

Weberhaus – Gasthaus Steppacher

Einst ein Weberhaus, wurde es 1747 zu einer Gastwirtschaft umgebaut, nachdem das Klosterwirtshaus (heute Klinik) durch einen Brand vernichtet worden war. Seit dieser Zeit steht an dieser Stelle ein Wirtshaus.

Nikolaus Ganter aus Eisenbach heiratete 1838 in Friedenweiler Juliana Kleiser, Tochter des Hirschenwirts Georg Kleiser aus Eisenbach. Um 1840 kam er als Bierwirt nach Friedenweiler. Sein Bierhaus ist 1861 teilweise, 1883 vollständig abgebrannt und wurde 1894 wiederaufgebaut. Neben der Tätigkeit als Wirt war Ganter gelernter Uhrenschildmaler und malte später auch Landschaftsbilder. Mit seinem Sohn Karl Rudolf schuf er den Kreuzweg in der Pfarrkirche Friedenweiler.

1936 kauften Wendelin und Maria Steppacher die Gastwirtschaft. Seitdem ist sie im Besitz der Familien Steppacher und Knoll.

Chronik der Familien Steppacher und Knoll

 

 

Bildquellen der Tafeln

Dorfmitte (Seite Blick zur Klinik):

Speisekarte 3.8.1898: Pia Fuggenthaler

Dorfansicht um 1900: Foto Bartmann Furtwangen

Gemälde Nikolaus Ganter: F.F. Archiv Donaueschingen

Gasthaus zu Friedenweiler: Pia Fuggenthaler

Weberhaus später Gasthaus Bierhaus: Rolf Keller, J. Velten-Verlag Karlsruhe

Genesungsheim 1915: Pia Fuggenthaler

Gasthof Carl Baer um 1890: Pia Fuggenthaler

Hotelvorplatz mit Tannenheim: Chr. Franz Titisee - Archiv Touristinfo

Kurhaus Friedenweiler mit Auto: Pia Fuggenthaler

 

Weitere Informationen

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Fax: 07654/9119-19

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